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In den letzten Jahren hat die vegane Lebensweise an Popularität gewonnen, und immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst dafür, tierische Produkte aus ihrem Alltag zu verbannen. Die Gründe dafür sind vielfältig und tiefgreifend. Veganismus betrifft nicht nur die Ernährung, sondern auch den ethischen Umgang mit Tieren, die Umwelt, die Gesundheit und das eigene Wohlbefinden. In diesem Artikel werden einige der zentralen Gründe erörtert, warum es sich lohnt, vegan zu leben.

1. Tierschutz und Ethik

Mehr als zwei Millionen Tieren werden deutschlandweit täglich geschlachtet. Viele dieser Tiere leben unter schlechten Bedingungen: beengt, ohne ausreichende Bewegungsmöglichkeiten, oft ohne Tageslicht und mit wenig sozialer Interaktion.

Laut „Aktion Tier“ werden Rinder fixiert mit viel zu kurzen Stahlketten, die ins Fleisch schneiden und keinen Spielraum für Bewegung lassen. Am Boden gibt es weder Gummimatten noch Stroh. Die Tiere müssen auf dem blanken kalten Betonboden liegen, was ihnen zusätzliche Schmerzen und Leiden verursacht. Der Stall soll außerdem schlecht durchlüftet und stickig sein. Die fehlende Luftzirkulation in Kombination mit hoher Feuchte und Gaskonzentration verursacht ein für Rinder gesundheitsschädliche Raumklima. Auch sind die tägliche Beleuchtungsintensität und Beleuchtungsdauer völlig unzureichend. Der fehlende natürliche Lichteinfall müsste eigentlich durch Kunstlicht kompensiert werden.

In Deutschland ist z.B. noch immer Anbindehaltung von Rindern erlaubt und es fehlen auch immer noch gesetzliche Regelungen zur Haltung von Rindern, die älter als sechs Monate sind. Hühner, die in ihrem eigenem Kot leben oder Schweine, die in zu engen, schmutzigen Ställen mit Vollspalltenböden leben müssen.

Es gibt Bauernhöfen, die vorbildmäßig sich um ihre Tiere kümmern. Aber Ende steht immer der Tod der Tiere nach einem viel zu kurzen leben.

Würde es die so genannten Nutztiere ohne den Menschen geben?

Ursprung aller Hausrinder liegt in einer kleinen Auerochsen-Herde im Nahen Osten. Archäologische Untersuchungen an prähistorischen Tierknochen zeigten, dass nicht nur Rinder, sondern auch Ziegen, Schafe und Schweine erstmalig im Nahen Osten domestiziert worden sind.

Erst vor etwa 200 Jahren wurden systematische Rassezüchtungen eingeführt. Dabei waren die Unterschiede von einem Dorf zum nächsten groß, man sprach auch vom „Kirchturmschlag“ – von einem Kirchturm zum nächsten sahen die Kuhherden deutlich anders aus. Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert begann das Sterben der Rassen. iIn den 1930er-Jahren wurde bei den Tieren eine „Rassenbereinigung“ durchgeführt. Das führte dazu, dass nur noch drei bis vier Rassen pro Tierart gezüchtet wurden.

Die so genannten Nutztiere könnten ohne den Menschen nicht überleben, da der Mensch diese Tiere durch die Züchtung genetisch verändert hat. Durch die Domestizierung haben wir die Tiere ihrer gewohnten natürlichen Umgebung entwöhnt und abhängig gemacht bis hin zum Industriefutter.

Die Quintessenz wäre die Einstellung von allen Tierzüchtungen. Das würde ein drastischen Umdenken erfordern.
Wollen wir das? Ich auf deine Meinung dazu gespannnt.

2. Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Die industrielle Tierhaltung ist einer der Hauptverursacher von Umweltproblemen wie Abholzung und Wasserverschmutzung. Die Produktion von Fleisch und tierischen Produkten benötigt enorme Mengen an Ressourcen, darunter Wasser, Futter und Energie. Zudem entstehen durch die Tierhaltung große Mengen an Treibhausgasen wie Methan.

Auch in Deutschland sind die Folgen der intensiven Nutztierhaltung spürbar. Was an die Tiere in der Intensivtierhaltung verfüttert wird, drängt massenhaft wieder nach draußen: Tierische Ausscheidungen enthalten Nährstoffe, insbesondere Stickstoff und Phosphor. Dazu kommen Rückstände der in der Mast eingesetzten Medikamente. Werden mehr Nährstoffe als Dünger auf den Feldern ausgebracht, als diese in der Lage sind aufzunehmen, gelangen sie in die Gewässer und das Grundwasser. Knapp 30 Prozent der Nitrat-Messstellen in Deutschland weisen zu hohe Werte auf. (WWF)

Eine vegane Ernährung hinterlässt einen deutlich kleineren ökologischen Fußabdruck. Studien zeigen, dass eine pflanzliche Ernährung weniger Wasser und Land verbraucht und erheblich weniger Treibhausgase produziert. Wer vegan lebt, trägt also aktiv zum Schutz des Planeten bei und hilft, wertvolle Ressourcen zu schonen.

3. Soziale Gerechtigkeit und globale Ernährungssicherheit

Ein weiterer oft übersehener Aspekt ist die Verbindung zwischen Veganismus und sozialer Gerechtigkeit. Die industrielle Tierhaltung verbraucht riesige Mengen an pflanzlichen Nahrungsmitteln, die direkt für den menschlichen Verzehr verwendet werden könnten. Ein Großteil des weltweit produzierten Getreides und Sojas wird als Futter für Nutztiere verwendet, während Millionen Menschen hungern.

Wenn mehr Menschen sich für eine vegane Ernährung entscheiden würden, könnten diese Ressourcen effizienter genutzt werden, was zur globalen Ernährungssicherheit beitragen könnte. Die pflanzliche Ernährung hat das Potenzial, mehr Menschen zu ernähren und dabei weniger Ressourcen zu verbrauchen.

Fazit

Es gibt viele gute Gründe, sich für eine vegane Lebensweise zu entscheiden. Ob aus ethischen, ökologischen, gesundheitlichen oder spirituellen Überzeugungen – Veganismus bietet eine Möglichkeit, positive Veränderungen für sich selbst und die Welt um uns herum zu bewirken. Die Entscheidung, vegan zu leben, ist letztlich eine persönliche, doch sie kann weitreichende Auswirkungen auf das eigene Leben, die Gesundheit des Planeten und das Wohlergehen der Tiere haben. Jeder Schritt in Richtung einer pflanzenbasierten Ernährung ist ein Schritt in eine nachhaltigere und mitfühlendere Zukunft.

Foto: Pixabay / Engin_Akyurt

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